Weingärtner, Hermann: Unterschied zwischen den Versionen
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Weingärtner wurde in Frankfurt (Oder) gelernter Kaufmann und turnte beim Frankfurter Turnverein 1860. Er ging aus beruflichen Gründen nach Berlin und schloss sich 1885 der Deutschen Turnerschaft (DT) an. Seinen ersten großen nationalen Erfolg erreichte er beim 8. Deutschen Turnfest 1894 in Breslau (Wrocław), ein Jahr später gewann er eine goldene Plakette beim Bundesturnfest in Rom.[1] | Weingärtner wurde in Frankfurt (Oder) gelernter Kaufmann und turnte beim Frankfurter Turnverein 1860. Er ging aus beruflichen Gründen nach Berlin und schloss sich 1885 der Deutschen Turnerschaft (DT) an. Seinen ersten großen nationalen Erfolg erreichte er beim 8. Deutschen Turnfest 1894 in Breslau (Wrocław), ein Jahr später gewann er eine goldene Plakette beim Bundesturnfest in Rom.[1] | ||
− | Bei den I. Olympischen Sommerspielen 1896 in Athen gewann Weingärtner am 9. April den Einzelwettbewerb am Reck, womit er der erste deutsche Goldmedaillengewinner wurde. Ferner gewann er die Mannschaftswettbewerbe am Reck und am Barren. Zweite Plätze errang er an den Ringen und beim Pauschenpferd. Am Barren wurde er zudem Dritter im Einzelwettbewerb. Er war mit drei Goldmedaillen, gemeinsam mit Alfred Flatow und Paul Masson, erfolgreichster Sieger hinter [[Schuhmann, Carl|Carl Schuhmann]] und, mit sechs Medaillen insgesamt, der erfolgreichste Teilnehmer der Spiele. | + | Bei den I. Olympischen Sommerspielen 1896 in Athen gewann Weingärtner am 9. April den Einzelwettbewerb am Reck, womit er der erste deutsche Goldmedaillengewinner wurde. Ferner gewann er die Mannschaftswettbewerbe am Reck und am Barren. Zweite Plätze errang er an den Ringen und beim Pauschenpferd. Am Barren wurde er zudem Dritter im Einzelwettbewerb. Er war mit drei Goldmedaillen, gemeinsam mit [[Flatow|Alfred Flatow]] und Paul Masson, erfolgreichster Sieger hinter [[Schuhmann, Carl|Carl Schuhmann]] und, mit sechs Medaillen insgesamt, der erfolgreichste Teilnehmer der Spiele. |
In Deutschland wurde er auf seine Olympiateilnahme hin gesperrt, da die Deutsche Turnerschaft die Olympischen Spiele boykottierte. Er ging zurück nach Frankfurt (Oder) und leitete dort bis zu seinem Tod im Jahr 1919 die Badeanstalt seines Vaters auf der Insel Ziegenwerder. Am 22. Dezember 1910 erhielt er für die Rettung eines Ertrinkenden die Rettungsmedaille am Band. | In Deutschland wurde er auf seine Olympiateilnahme hin gesperrt, da die Deutsche Turnerschaft die Olympischen Spiele boykottierte. Er ging zurück nach Frankfurt (Oder) und leitete dort bis zu seinem Tod im Jahr 1919 die Badeanstalt seines Vaters auf der Insel Ziegenwerder. Am 22. Dezember 1910 erhielt er für die Rettung eines Ertrinkenden die Rettungsmedaille am Band. |
Aktuelle Version vom 11. April 2017, 18:34 Uhr
Person | ||
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Name | Weingärtner, Hermann | |
Nachname | Weingärtner | |
Vorname | Hermann | |
Geboren | 1864-08-27 | |
Geburtsort | Frankfurt/Oder | |
Gestorben | 1919-12-22 | |
Todesort | Frankfurt/Oder | |
Bemerkung | Deutscher Turner und Olympiasieger |
Nach ihm wurde der Hermann-Weingärtner-Ring im Neubaugebiet Belzborn Ost benannt.
Info
Hermann Otto Ludwig Weingärtner (* 27. August 1864 in Frankfurt (Oder); † 22. Dezember 1919 ebenda) war ein deutscher Turner und Olympiasieger.
Weingärtner wurde in Frankfurt (Oder) gelernter Kaufmann und turnte beim Frankfurter Turnverein 1860. Er ging aus beruflichen Gründen nach Berlin und schloss sich 1885 der Deutschen Turnerschaft (DT) an. Seinen ersten großen nationalen Erfolg erreichte er beim 8. Deutschen Turnfest 1894 in Breslau (Wrocław), ein Jahr später gewann er eine goldene Plakette beim Bundesturnfest in Rom.[1]
Bei den I. Olympischen Sommerspielen 1896 in Athen gewann Weingärtner am 9. April den Einzelwettbewerb am Reck, womit er der erste deutsche Goldmedaillengewinner wurde. Ferner gewann er die Mannschaftswettbewerbe am Reck und am Barren. Zweite Plätze errang er an den Ringen und beim Pauschenpferd. Am Barren wurde er zudem Dritter im Einzelwettbewerb. Er war mit drei Goldmedaillen, gemeinsam mit Alfred Flatow und Paul Masson, erfolgreichster Sieger hinter Carl Schuhmann und, mit sechs Medaillen insgesamt, der erfolgreichste Teilnehmer der Spiele.
In Deutschland wurde er auf seine Olympiateilnahme hin gesperrt, da die Deutsche Turnerschaft die Olympischen Spiele boykottierte. Er ging zurück nach Frankfurt (Oder) und leitete dort bis zu seinem Tod im Jahr 1919 die Badeanstalt seines Vaters auf der Insel Ziegenwerder. Am 22. Dezember 1910 erhielt er für die Rettung eines Ertrinkenden die Rettungsmedaille am Band.